Bewertung 3/6 Pommesgabeln
Genre Rock-Pop
Label Finest Noise
Releasedatum 28. Februar 2013
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Kampfente mutiert zur Kuschelente und hört ØL - Corello Motello

26. März 2013, 15:53 - finest-noise, review, oel - geposted von Kampfente

Mir liegt hier eine CD auf dem Tisch, wo sich wahrlich die Geister daran scheiden können, ob sie gefällt oder nicht. Interessanter Bandname und noch wunderlicherer Albumname. Es geht um das neue Album von ØL namens Corello Motello. Wo ich sagen muss ich habe schon einige sonderbare Cover gesehen, aber dieses ist schon sehr extravagant. Dabei sind die 5 Jungs gar keine wirklichen Neulinge, sondern die Band besteht bereits seit 1996 und nach meinen Recherchen ist es nunmehr die 24. Veröffentlichung der Band.
Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise für die härtere Gangart zu haben bin, daher werde ich es Euch auch so objektiv wie irgend möglich näherbringen.

Hörprobe gefällig?


Review:

Dann wollen wir uns jetzt auch direkt mal den Tracks widmen.
Eingeläutet wird das Werk mit Feeling. Dieses Lied besticht mit ruhigen sowie schwungvollen Parts. Es ist sehr eingängig und macht direkt klar, was den Hörer die weiteren Tracks erwarten wird.

Mit Heartbeat folgt ein Lied, welches die Band als Beitrag zur EM 2012 beisteuerten. Dieses Stück wurde von diversen Radiostationen zum offiziellen EM-Song gekürt. Mit diesem Song haben sie definitiv ein Wiedererkennungsstück geschaffen.

Mit einen verspielten Klavier-Intro kommt dann Come on, Come on daher. Sehr eingängige Melodie und gefühlvoller Gesang. Besonders die Klaviermelodie im Hintergrund bleibt im Ohr hängen.

Sehr viel rockiger ist jetzt dann Hold Your Hand. Wer jetzt aber einen völligen Stilbruch erwartet, wird dann doch eher enttäuscht. Der Gesang bleibt weiterhin weich und gefühlvoll wie bei den Songs davor - nur die Grundstimmung wird etwas schneller.

Bei Long Way bleibt ØL dieser schnelleren Grundstimmung treu. Leider nimmt es sich nichts gegenüber den Songs davor. Es macht sich doch ein gewisses Wiederholungsgefühl breit. Neuer Text aber Melodie und Gesang weichen nicht viel voneinander ab.

Just Like You, Just Like Me - dort werden die Klavierelemente und Rockelemente kombiniert, welche man bereits bei Come on, Come on und Hold Your Hand gehört hat. Auch hier ein brauchbares Stück, jedoch vermisse ich nach der Hälfte des Albums den Track, der sich mir in den Gehörgang setzt.

Erst bei Girlfriend wird eine neue Richtung eingeschlagen. Deutlich rockiger in der Grundstimmung und auch der Gesang geht deutlich schneller voran. Dies ist wirklich ein Song, der sich von den bisherigen absetzt und etwas völlig eigenes entwickelt.

Freute man sich, dass es doch mal etwas schneller voran geht, wird mit Out There auch schon wieder die Handbremse angezogen.
Hier fällt man in den bisher typischen Balladenmodus zurück.

Das deutlich ruhigste Lied vom Album ist Ballad of Wild. Eine Ballade wie sie im Buche steht. Ein sauber produziertes Stück, aber halt für ein spezielles Publikum oder spezielle Stimmungen.

In Touchdown versucht man wieder, etwas rockiger zu werden mit kleinen neuen Stilelementen. Diese fügen sich gekonnt in den Song ein. Am Ende vom Lied bleibt es ein Balladenrocksong, wie er schon an der Stelle - für meine Ohren - zu oft auf der CD gehört wurde.

Die neuen Elemente aus Touchdown werden in You Say mit hineingenommen und weiter ausgebaut. Das macht den Song angenehm zu hören.

Endlich mal ein komplett neuer Stil in Somebody Else. Genial umgesetzt und hier auch mal was völlig eigenes. Wobei die Melodie irgendwie an einen anderen Song erinnert, aber ehrlich - wem geht das nicht mal bisweilen so. Dieses De-ja-vu ist wohl unbegründet..

Mit Sun in my Hand der typische Sound des Albums wieder aufgenommen und eine weitere traurige Ballade dargeboten.

Als Abschluss werden alle Songs in All in All nochmals zusammengemengt. Alle Stilelemente, die sich durch das Album zogen, werden hier aufgegriffen und der Versuch gemacht, einen würdigen Abschluss zu finden.


Tracks:

  1. Intro
  2. Feeling
  3. Heartbeat
  4. Come On Come On
  5. Hold Your Hand
  6. Long Way
  7. Just Like You Just Like Me
  8. Girlfriend
  9. Out There
  10. Ballad Of Wild
  11. Touchdown
  12. You Say
  13. Somebody Else
  14. Sun In My Hand
  15. All In All

Line-Up:

Sebastian
Sascha
Marcus
Jens
Dirk


Fazit:

Kommen wir zum Fazit des mir hier vorliegenden Album. Es ist ein klar und sauber produziertes Album, die Jungs haben Ihre Instrumente im Griff und der Gesang ist auch absolut gekonnt. Freunde der harten Gangart haben man nach der Hälfte schon genug von den sich wiederholenden Elementen. Es gibt kaum Raum für Veränderung der Harmonik und Stimmung. Wenn man einen Abend mit seiner Freundin vor dem Kamin unter der Kuscheldecke verbringen möchte, ist es durch aus geeignet. Außerdem muss man auf ein Balladen-Album stehen; wer dies nicht tut, sollte besser die Finger von dem Album lassen. Im Grunde ist es schade, dass nicht mehr Abwechslung aufkam - das hätte das Album frischer klingen lassen. Daher:

... gibt es auf jeden Fall 3 von 6 Pommesgabeln!