Bewertung 6/6 Pommesgabeln
Genre Heavy Metal
Label Vertigo Records
Releasedatum 7. Juni 2013
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Black Sabbath - 13

7. August 2013, 19:55 - review, black-sabbath - geposted von MaKoMania

The Prince of fucking darkness is back! And he brought some friends...

So ungefähr lautete mein erster Gedanke, als ich im Frühjahr erfuhr, dass es doch tatsächlich ein neues Studioalbum von Black Sabbath geben wird, welches den vielversprechenden Titel "13" tragen soll.
Allerdings kam auch sofort der nächste Gedanke in den Sinn: will ich dies überhaupt? Wenn man in den letzten Jahren den Prince of Darkness durch seine Auftritte im Reality-TV und diversen Presseschlagzeilen hat wackeln sehen, kommt einem direkt die Befürchtung in den Sinn, ob er denn überhaupt noch diesen gemeinen, bösen Sound von Black Sabbath transportieren kann oder er es irgendwo zwischen den unzähligen Drogeneskapaden und dem Kuscheln mit seinen Hunden verloren hätte.
Kurz nach dem Release hielt ich das gute Stück in den Händen und machte mich an einem früh-sommerlichen Abend auf, das Abenteuer Black Sabbath im Jahre 2013 erleben zu dürfen.


Review:

End of the Beginning ist ein schwerer Brecher, direkt zu Beginn des Albums, der dem Hörer schleppend und schnaufend entgegen schippert und langsam in Fahrt kommt. Sobald dies allerdings einmal geschehen ist wird man in den Song hineingesogen und der Kopf beginnt langsam - aber stetig - zu nicken.

Kommen wir zum zweiten Track, God Is Dead?. Nickt der Kopf immer noch? Sehr gut. Weitermachen! Ein knackiger Bass untermalt diesen Song und führt harmonisch in die (zugegeben etwas kitschigen) Lyrics, die den Zuhörer zum Teil leicht schmunzeln lassen können ("Give me the wine, you keep the bread."). Dennoch ist man am Ende nicht wirklich schlauer, ob der liebe Herrgott nun noch unter uns weilt oder sich bereits verabschiedet hat...

Loner ist das erste "kompaktere" Lied des Albums mit einer Spielzeit von "nur" fünf Minuten. Liebe Grüße gehen hier an die 3 Minuten 30 Sekunden Pop Rock Blah Blah Fraktion, die so gerne Radio-taugliche Songs vermarkten möchte. Dies ist ein echter Heavy-Metal-Song in purer Form, der beim Zuhörer unweigerlich zu Bewegungen im Nackenbereich und dem sog. "Good Feeling" im Bauchbereich führt. Ein geniales Solo rundet den Song am Ende ab.

Track vier, Zeitgeist - Oh oh. Wenn englischsprachige Bands deutsche Wörter verwenden, endet es meistens nicht besonders gut für die deutsche Hörerschaft. Erste Entwarnung: es wird nicht Deutsch gesungen, der Titel bezieht sich nur auf das neue Schlagwort, welches sich in der englischen Sprache ein wenig breitgemacht hat (Wikipedia hilft). Dementsprechend ist der Song auch ein wenig besinnlicher und baut eine wunderbare Atmosphäre auf, die nahtlos eingefügt zu den vorangegangenen drei Songs, sich perfekt einpasst.

Age of Reason ist bis zu diesem Punkt das stärkste Stück der Platte - Augen zumachen, genießen, sich ins Jahr 1970 zurückversetzt fühlen, Spaß haben. Vielleicht nebenbei das eine oder andere Groupie vernaschen.

Hallo Good Feeling von vor zwei Songs - in Live Forever bist du ja wieder da. Ein wundervolles Gitarrenriff, das eine wunderbare Harmonie mit der Rhythmus-Gruppe produziert. Dazu ein etwas sarkastischer Ozzy, der sich nicht so ganz entscheiden kann. Herrlich.

Auch im siebten Track, Damaged Soul, kann ich nur empfehlen, sich ganz auf den Song einzulassen und einfach zuzuhören. Ein wunderbares Stück, das eher im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt ist und wo auch zum ersten Mal der Teufel in den Lyrics steckt.

Durchatmen, Glieder strecken - mit Dear Father geht es zum Endspurt. Und was für einer! Die Lyrics lassen zum Teil schwer schlucken und man fragt sich unweigerlich, welchen Vater er hier genau anklagt. Der Song lässt einem zum Schluss - sprichwörtlich - im Regen stehen und entlässt den Hörer in die Stille des Raumes.

Review (Bonus-CD):

Methademic ist der erste Bonus-Song der CD. Das akustische Gitarren-Intro verleitet den Zuhörer kurz dazu, zu denken, es handele sich hier um ein langsames Stück. Denkste! Hier wird kräftig Gas gegeben, wie es auch in den Lyrics angedeutet wird. Inhaltlich handelt der Song um den Methamphetamin-Missbrauch und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass dies eine echte Höllendroge sein muss, wenn selbst ein Ozzy Osbourne davor warnt...

Peace of Mind ist ein Feel-Good-Song im Mid-Tempo Bereich. Ganz nett anzuhören, bietet allerdings keine großen Überraschungen.

Hoppla - warum hat Pariah es denn bitte nicht auf die A-Seite der Platte geschafft? Knackiger Sound, ein Ozzy in Höchstform und es werden sogar mal Effekte eingesetzt. Eine angenehme Überraschung zum Ende der Bonus-Songs.


Tracks:

  1. End of the Beginning (8:06)
  2. God is Dead? (8:52)
  3. Loner (5:00)
  4. Zeitgeist (4:38)
  5. Age of Reason (7:01)
  6. Live Forever (4:47)
  7. Damaged Soul (7:52)
  8. Dear Father (7:20)

Tracks (Bonus-CD):

  1. Methademic (5:58)
  2. Peace of Mind (3:41)
  3. Pariah (5:35)

Line-Up:

  • Tony Iommi (E-Gitarre, Akustik-Gitarre bei "Zeitgeist" und "Methademic")
  • Geezer Butler (E-Bass)
  • Ozzy Osbourne (Vocals)
  • Brad Wilk (Schlagzeug, kein festes Bandmitglied)

Fazit:

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht im geringsten enttäuscht wurde.
Es ist ein wunderbarer Sound, der hier von Black Sabbath erschaffen wurde, welcher nahtlos bereits vor 30 Jahren produziert hätte sein können. Es ist die definitive Essenz von Black Sabbath, die hier gepresst wurde. Ohne herausragenden Highlights, aber ein echtes Album, das auch hält, was der Titel verspricht: Black Sabbath.

Und somit gibt es auf jeden Fall 6 von 6 Pommesgabeln!