Bewertung | 5.5/6 Pommesgabeln |
---|---|
Genre | Melodic Thrash/Death Metal |
Label | Massacre Records |
Releasedatum | 28. Juni 2013 |
Links |
Darkane - The Sinister Supremacy
12. September 2013, 21:11 - review, massacre-records, darkane - geposted von JanusSkol!
Also dann, meine lieben Leserlinge, der dicke Onkel hat mal wieder eine Scheibe in die Griffel bekommen. Leider hat das Ganze diesmal etwas gedauert, sodass das Release des Albums nun schon 2,5 Monate hinter uns liegt. Das hat aber auch einen Vorteil: Ich hatte sehr viel Zeit das Teil zu hören und habe das auch getan.
Kommen wir kurz zu Darkane selbst. Nachdem die Jungs damals nach der Auflösung von Agretator eine neues Line-Up auf die Beine stellten, ging es relativ früh ordentlich rund. 1999 gab es dann schon "Rusted Angel" als quasi Erstlingswerk und zwei Jahre darauf dann "Insanity". 2002 kam dann "Expanding Senses" und so langsam festigte sich ein Stil, der die Band nun begleiten sollte. 2005 ("Layers of Lies") und 2008 ("Demonic Art") sorgten dann endgültig für den Darkane-Sound. Melodisch, hart, mal schneller, mal getragener, mal sogar mit Mitsing-Potenzial ("The Killing of I", "Layers of Lies", etc.) und mal einfach nur brachial. Anno 2010 gab es dann "Layers of Live" - wie man sich denken kann ein Live-Album - und dann wurde es still, ganz still.
Wer mal einen Kleinen Einblick in die vergangenen Werke von Darkane haben möchte, dem kann ich zum Beispiel mal "Layers of Lies" ans Herz legen. Youtube ist da beispielsweise eine gute Anlaufstelle...
Aber genug von der Vergangenheit, schließlich sind wir heute hier zusammengekommen um Darkane in teils neuer/alter Besetzung zu hören, und vor allem was von der neuen LP zu lesen/lauschen. Deswegen hier mal ein Lyric-Video vom Label:
So, dann bin ich auch schon fast durch mit der ganzen Vorrede...
Nur eins noch: Lasst den Keimling wachsen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass beim ersten Hören das große Ganze irgendwie zu komplex, fast abschreckend sein kann. Hat man einen Track hingegen einige Male im Ohr gehabt, gehen viele davon auch nicht mehr raus. So, damit bekenne ich mich dann auch offiziell vorab schon mal als Fanboy...
Review:
-
Sounds of Pre-Existence
Ein nettes kleines Instrumental, mit eher genreuntypischem Instrumentarium. Das Ganze wirkt episch und soll wohl von dem Großen künden, dass kommen mag... -
The Sinister Supremacy
... und dann rumst es los. Auf einmal kloppt einer wie irre auf seine Drums ein und es rifft durch die Gegend, als ob gerade jemand das Great Barrier Reef mit Schmirgelpapier beglückt. Nach etwa einer halben Minute setzen dann die Vocals ein, ebenso rabiat. In der Folge wechseln sich dann ruhigere Passagen ab mit dem bereits erwähnten härteren Part. Außerdem gibt es sehr ausgedehnte Gitarrenphasen die mit hübschen Melodien ausgeschmückt sind. Während des Ganzen wummert der Bass solide im Hintergrund durch und verdichtet den Klangteppich. -
Mechanically Divine
Mittlerweile denk ich der Drummer hat 4 Arme, heißt Prinz Goro und ist aus dem Netherrealm entlaufen - und extremst pissig noch dazu. Während eine der Klampfen wieder Riffs abbolzt, läuft auf der anderen fast durchgängig variierender Melodieklang. Der Frontschreier schafft es tatsächlich sich über dieses Konstrukt zu schreien und wirkt selbst in den cleanen Passagen solide, kräftig und variabel. Der Bass macht mir langsam Bauchweh. Es drückt in der Magengegend. und wummert. Am Ende dann Erlösung und ein Moment der Stille... -
Ostracized
...der aber wirklich nicht lange anhält. Prinz Goro kommt diesmal etwas schleppender in Fahrt, erreicht aber gewohnten Schalldruck. Gitarrentechnisch sind wir wieder im Zweiklang unterwegs: Die meiste Zeit rifft es parallel zu höher gespielter Melodie. Der Schreihals tut ebenfalls erneut seinen Job - und nach der zweiten Minute gibt es ein hübsches kleines Gitarrensolo, bevor der Song wieder in seinen Trott kommt und mit leichten Breaks und Tempowechseln ein bisschen verwirrend endet. -
The Decline
Wir beginnen etwas dezenter, orchestral und... verlieren unser Gehör, falls wir ob der harmonisch-leiseren Klänge lauter gemacht haben. Wir kommen zwar auf Druck und Geschrei, allerdings bleibt das Tempo diesmal in einem für mein infarktgeschwächtes Herz freundlichen Tempo. Es ist eher ein Stampfer-Song und bietet eigentlich was die anderen Songs auch schon boten: Schöne Melodien neben satten Riffs, solidem Geschrei und amtlichem Bass-Drum-Duo. -
Insurrection is Imminent
Distante Gitarrenklänge, epische Ankündigung... Und dann setzen Drums und Bass ein. Langsam getragen und sich langsam hochschaukelnd beginnt dieser ruhige Kracher. Hier machen wir mal einen kleinen Abstecher in die Ecke Doom and Gloom, bis wir nach einer Minute plötzlich rasant auf Tempo kommen. Während es rifft und rummst, screamed, grindet und singt sich der gute Mann am Mikro in ekstatische Level und klingt mal distant, mal direkt im Ohr, einfach unausweichlich. Am Ende stampft sich der Song noch ein bisschen aus während noch ein bisschen Melodie den Ausklang versüßt und befremdlich wirken lässt. -
In the Absence of Pain
Und so befremdlich, verzerrt und wieder langsam startet dieser Track. Dann setzt wieder ein Stampfrhythmus ein, beschrieen vom Fronter und untermalt von kleinen Melodien. Es wirkt stellenweise gar wie ein Chor im Hintergrund. Großartige Mischung aus Stampfer, Epos, und dickem Gitarrensolo. "Waiting for sensations to appear" - wie es da heißt - ist auch genau das Motto finde ich. -
Humanity Defined
Hier muss ich nicht viele Worte verlieren. Einfach nur aufs Fressbrett. Mit einem Knüppel. Oder Mehreren. -
Hate Repentance State
Stille. Sanfte Klänge. Piano, Piano... Zart, zerbrechlich. Eine Melodie, später untermalt von Streichern. Man wartet auf den Bruch. Und er kommt. Mit einem Mal wird es episch, hart, ein Tieftreffer. Ein herrliches Instrumental, welches wieder ruhig ausklingt. -
Collapse of Illusions
Es stampft. Es schreit. Es melodeit. Ich fühl mich gerade wie bei Layers of Lies. Absolut überzeugender Track, mit seinem Rhythmus, dem erstklassigen Gitarrenwerk, dem wummernden Bass und dem vielseitig einschlagendem Gesang. Möglicherweise der beste Song der Platte, nicht zuletzt wegen dem ziemlich rockenden und variablen Solo, respektive instrumentalem ergänzenden Part. -
By Darkness Designed
Ich hab schon gesagt, dass ich mittlerweile echt glaube, der Typ hat 4 Arme, oder? Im Laufe des Songs wird einem aber nicht nur der Hass ins Gesicht gekotzt, zwischendurch nimmt man auch mal das Tempo kurz raus, auch 4 Arme scheinen wohl mal eine kurze Erholung zu brauchen. Ich fühl mich jedenfalls mittlerweile auch schon grün und blau geschlagen, gerifft, und zu Brei geschrieen. -
Existence is Just a State of Mind
Wir beginnen wieder zart, mit distanten Klängen, die dann irgendwie... ein bisschen hinter Gestampfe, Geriffe und vereinzelten Screams untergehen, aber im Hintergrund weiterhin tragend die Melodie darbringen. Besonders die cleanen Passagen des Gesangs wechseln sich hier klasse mit den Screams ab und die Instrumentalfraktion macht feuert und feiert ohne Frage erneut ein Feuerwerk ab. -
Malicious Strain
Mehrstimmige Gitarren, Stimmen, Drums, ich dreh am Rad. Dieser Track verdient eigentlich eine ultra-coole verspiegelte Sonnenbrille um dem Mainstream mal den Stinkefinger zu zeigen und dabei so richtig klasse auszusehen. Wir haben hier mainstream-typische, aber wesentlich besser verpackte Melodie und ein Kracher-Werk vor dem Herrn um es ein bisschen zu verstecken. Ich seh den Song schon in actiongeladenen Filmen oder Games - und mich dazu abfeiernd. -
I, Author of Despair
Und wieder fühle ich mich in alte Alben versetzt. Es stampft, es grooved, es rumst - und dabei vergisst man auch keine Melodie. Das Tempo ist zügig, aber nicht rasant. Ich würde sagen, wir haben ein absolut würdiges Finale der Platte, gar schon ein Ohrwurm für mich. Vor allem das Gitarrensolo ist absolut mein Ding. So stell ich mir das vor.
Tracks:
- Sounds of Pre-Existence
- The Sinister Supremacy
- Mechanically Divine
- Ostracized
- The Decline
- Insurrection is Imminent
- In the Absence of Pain
- Humanity Defined
- Hate Repentance State
- Collapse of Illusions
- By Darkness Designed
- Existence is Just a State of Mind
- Malicious Strain (Bonus)
- I, Author of Despair (Bonus)
Line-Up:
- Lawrence Mackrory (Vocals)
- Christofer Malmström (Guitars)
- Klas Ideberg (Guitars)
- Jörgen Löfberg (Bass)
- Peter Wildoer (Drums)
Fazit von Janus:
Tja. Ich hab es bereits gesagt, ich bin ein Fanboy.
Ich liebe die Band, ich liebe die vergangenen Alben, ich liebe das neue Album...
Als ich davon gelesen habe, dass es ein neues Album geben soll hatte ich fast schon weiße Flecken auf der Hose. Und genau da liegt mein Problem. Nicht nur hatte ich Zeit das Ding zu hören, nein, selbst nach meinen sonstig angelegten Review-Maßstäben komme ich dazu, dass das Album eigentlich alles hat, was ein gutes Album braucht.
Der Mix ist gut, die Songs sowieso. Mal ruhig, mal frei nach Spaceballs "wahnsinnige Geschwindigkeit". Mal sehr komplex, gerade zu im Bereich progressive oder teils auch orchestral, und mal einfach nur durchschreddernd. Hier haben wir eigentlich alles, was es braucht. Zur Sicherheit, damit ich hier aber nicht total von meiner eigenen Freude geblendet werde und euch damit ebenfalls blende, habe ich den Kollegen Embershade ebenfalls zum Durchhören genötigt.
Von mir...
... gibt es auf jeden Fall 6 von 6 Pommesgabeln!
Fazit von Embershade:
Darkane sind defintiv eine Band die es schafft Stimmung und Kraft in ihre Songs zu bringen. Ich muss aber gestehen ich kannte Darkane im Vergleich zu meinem Kollegen Janus nicht. In manchen Passagen erinnern mich die Jungs an Soilwork oder Scar Symmetry, was aber der Musikalität und Originalität der einzelnen Songs keinen Abbruch tut. Die Riffs sind flott und anspruchsvoll, aber auch die orchestralen Parts des Albums sind wirklich erstaunlich gut und bieten einen guten Kontrast zum Rest.
Auch wenn die Thrash-Einflüsse mir nicht ganz zusagen - liegt aber wohl an meinem persönlichen Geschmack - verdient die Band meine Hochachtung für dieses Meisterwerk. Für Fans des Thrashs und Fans von kraftvollen Rhythmen und Melodien definitiv ein Muss. Von mir...
... gibt es auf jeden Fall 5 von 6 Pommesgabeln!
Fazit insgesamt:
Wir mitteln nun also die Pommesgabeln und damit ...
... gibt es auf jeden Fall 5,5 von 6 Pommesgabeln!