Bewertung | 5/6 Pommesgabeln |
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Genre | Pirate Metal |
Label | Trollzorn |
Releasedatum | 15. November 2013 |
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The Privateer - Monolith
14. November 2013, 12:29 - review, trollzorn, the-privateer - geposted von henniAlle Mann an Deck! Hier kommt ein Album, das unser Aller Piratenherz höher schlagen lässt! Die Band The Privateer aus Freiburg veröffentlicht am 15.11.2013 mit Monolith ihr zweites Studio-Album. Dabei ist so ziemlich Alles beim Alten geblieben - Aufnahme-Studio, Cover-Designer und auch die Besetzung ist noch wie beim letzten Album. Man setzt also auf Altbewährtes und das ist auch gut so, denn die CD kann sich sehen lassen. Aber reden wir nicht lange um den heißen Brei. Setzen wir die Segel, kippen eine Flasche Rum, lichten die Anker und hören mal in Monolith rein!
Wenn Ihr mal selbst reinhören wollt, könnt ihr auf die Bandhomepage gehen und ein paar alte Songs hören - und für einen neuen Song schaut ihr einfach auf YouTube vorbei:
Review:
Mit Setting Forth begrüßen The Privateer den Hörer und stimmen in das Album ein. Die ruhigen Klampfen zu Beginn bauen ein schön gezupftes Melodiebrett, das dann auch durch die Violine noch verfeinert wird. Der Übergang zum brachialeren Part ist vom Feinsten.
Der nächste Song A sequel from a distant visit verleitet von Anfang an zur rhythmischen Nackengymnastik, Growls und clean gesungener Part sind einwandfrei und auch die durch die Violine eher ruhigeren Elemente klingen in Kombination mit den Drums gut abgemischt. Auch die Übergänge sind wie beim Intro passgenau. Ebenso merkt man im Weiteren, dass der Sänger sein Handwerk versteht. Unterstützung erhält er sogar von der Violinistin, was das Paket noch weiter abrundet. Das Outro und vor Allem den Schlussakkord finde ich besonders gut gelungen.
Auch What we took home ist zweigeteilt, anfangs ein von den Gitarren gewebter ruhiger Klangteppich, der immer mehr an Dichte gewinnt und über den die Violine die Melodie aufnimmt - und gen Ende wieder Geknüppel. Auch dieses nimmt die Melodie auf, doch finde ich die Becken am Ende etwas penetrant, jedoch nicht unpassend.
Track down and avenge beginnt mit einem super Riff und klasse Basslauf, das Ganze wird dann vereinigt und bildet die Grundlage für diverse Melodien, von Leadgitarre und Violine.
Hier umspielen sich Bass und Drums gekonnt fetzig, der Sänger beweist auch hier sein Können und seine Vielseitigkeit. Cleaner Gesang und Screams klingen fantastisch, und auch das Violin-Zwischenspiel und die Gitarrenläufe passen gut in den Song.
Das Intro von Ember Sea lässt so manchen an Piraten denken. Abermals ein gelungener Übergang von zart zu hart, und ein Rhythmus der zum Headbangen einlädt.
Die Breaks kommen zwar etwas unerwartet, beleben aber den Song. Doch ich muss leider sagen, dass mir das Lied etwas zu lang vorkommt, auch wenn die einzelnen Parts alle top klingen und auch passend kombiniert wurden. Den Refrain hingegen hätte ich gern noch öfter als Mitsing-Basis gehabt.
Monolith, der Titelsong also, beginnt mit einer Fülle an Musik, und geht dann in einen packenden Gesangspart über, in dem der Sänger sein Reportoire zeigt. Die Scream-Parts sind mit ordentlich Schlagzeug-Gewitter untermalt und da, ein astreines Gitarren-Solo, das sich zu einem super Duett mit der Geige entwickelt. Das macht Monolith zu einem super Song, den meine Nachbarn bestimmt auch bald lieben werden! Der Song zeigt, nicht zu letzt durch seine akzentuierten Übergänge und großartigen Rhythmus-Arbeit, das The Privateer was vom Piraten-äh- Musikhandwerk verstehen.
Der einzige deutsche Song Störtebeker beginnt herrlich melodiös, mit einer super Geigenmelodie und verwandelt sich in einen fast noch besseren Folksong a la Equilibrium, das Drumset im Hintergrund gehört da einfach dazu und läd zum energischen Mitwippen ein. Die choralen Gesänge laden zum Mitsingen ein. Das ruhige Zwischenspiel finde ich besonders gelungen, da es noch mehr Spannung in den Song bringt, die dann durch die Screams gekonnt entladen wird.
The Privateer beginnen The Privateer mit einer klasse gezupften Gitarre und gutem Gesang, durch die langsam gespielte E-Gitarre gelingt ein nahezu perfekter Übergang in einen klasse Song, der abermals zum Mitsingen und Mitwippen einlädt. Besonders gefällt mir auch das eher ruhigere Zwischenspiel, dass diesmal einfach zum Entspannen einlädt, bis das Gitarrensolo den Hörer mitreißt und noch einmal der Refrain den Hörer erwartet.
Madmans Diaries fängt mit schnellen harten Riffs an und geht auch genauso schnell weiter: Screams, cleane Chorgesänge und Fidelgefiedel geben sich die Klinke in die Hand um auf diesem voluminösen Klangbrett ihr Können darzulegen und selbst der Bass fetzt gut. Gefallen hat mir auch, dass der Track von Anfang bis Ende schnell ist.
Der nächste Song The Tides beginnt wieder mit ruhiger Gitarre und auch wenn Alles etwas ähnlich klingt, variiert das gesamte Stück doch genug um nicht langweilig zu werden und dem Zuhörer eine Verschnaufpause zu gönnen. Der Tempowechsel ganz zum Schluss rundet den Song vortrefflich ab.
For what lurks in the storm drückt von Anfang an gekonnt brachial, und auch das Duett zwischen weiblichem und männlichem Gesang tut dem keinen Abbruch. Die Drums preschen super voran und auch die Growls machen gut Laune. Die Bridge bringt dann nochmal einen etwas anderen Rhythmus in die Nackenmuskulatur und das eher langsame Solo passt auch gut in den Song.
In the nought of the wind, der letzte Track des Albums, beginnt erneut mit einem ruhigen Intro, und wird natürlich - wie fast alle Songs zuvor - auch wieder schneller. Den Wechsel zwischen den einzelnen Gesangs-Parts finde ich echt passend, doch auch hier finde ich die Becken etwas zu kraftvoll. allerdings entschädigt der fast schon mystische Zwischenpart dafür zu Genüge. Die Riffs und das Zusammenspiel von Gitarre und Geige finde ich auch beim zwölften Song immer noch top. Die sphärischen Klänge und die schön gezupfte Gitarre machen das Outro perfekt und schließen den Silberling gekonnt ab.
Tracks:
- Setting forth [1:32]
- A sequel from a distant visit [4:15]
- What we took home [2:31]
- Track down and avenge [5:11]
- Ember sea [6:11]
- Monolith [6:08]
- Störtebeker [4:38]
- The Privateer [3:27]
- Madmans diaries [4:39]
- The tides [3:00]
- For what lurkes in the storm [6:16]
- In the nought of the wind [6:28]
Line-Up:
- Christian Spöri (Gitarre)
- Roman Willaredt (Gitarre)
- Kim Fritz (Drums)
- Clara Held (Geige)
- Pablo Heist (Gesang)
- Jonas Reinmund (Bass)
Fazit:
Dass ich endlich mal wieder einen wirklichen Langspieler mit ordentlicher Tracklänge in den Hände halten durfte, hat mich schon mal positiv gestimmt, doch das war eigentlich gar nicht nötig, denn Monolith ist auch so ein astreines Pirate-Metal-Album, welches von Vorne bis Hinten und wieder zurück ordentlich die Stimmung hebt. Die zwei kleinen erwähnten Mankos tun dem zwar einen kleinen Abbruch, aber trotzdem..
... gibt es auf jeden Fall 5 von 6 Pommesgabeln!