Bewertung | 5/6 Pommesgabeln |
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Genre | Sci-fi Symphonic Power Metal |
Label | Galactic Butterfly Music |
Releasedatum | 31. Oktober 2013 |
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Keldian - Outbound
26. November 2013, 16:09 - review, power-metal, keldian - geposted von HausdracheEinen wohlgesonnenen Gruß entbietet der Hausdrache allen lesenden Metalheads und anderen Lebensformen dieses Sonnensystems. Ich habe mal wieder für euch vorgehört und mich im Universum des norwegischen Duos Keldian umgesehen.
Mit Outbound veröffentlichen die Zwei ihr nunmehr drittes Album, welches sie in Eigenregie aufgenommen und vollendet haben.
Mit ihrer Mischung aus Symphonic- und Power Metal, unter Beifügung von extraterrestrischen Elementen und einem Sound, der nach den guten Achtzigerjahren klingt, haben Christer Andresen und Arild Aardalen ihren eigenen Stil entwickelt.
Mal sehen, wie euch diese Klänge aus den Tiefen der Galaxis gefallen.
Selbst anhören könnt ihr euch das gesamte Album auf BandCamp; bei Gefallen kann es dort dann auch direkt für 10$ heruntergeladen werden.
Review:
Mit viel Power starten wir:
Der Song ist ein solider Track mit allem, was ein Stromgitarrenfan erwarten darf. Starkes Riff am Anfang, Lyrics, die vor Kraft nur so strotzen und dank gut platzierter Synthyklänge mit zum Teil surrealen Ankang wird es nicht einen Moment langweilig und eine gelungene Mischung.
Burn the Sky will, wie fast jeder Song der beiden Norweger, eine Geschichte erzählen. Hier hören wir von dem abzusehenden Ende einer Schlacht.
Energetisch geht es mit Earthblood weiter. Wieder ein guter Song, der hält was der Powermetal-Aspekt dieser Band verspricht: Schöne Riffs, eingängige Melodien konstrastiert mit ruhigeren Akustikklängen. Schön zu hören.
Hier geht es um den langerwarteten Aufbruch von der Erde in ferne Welten und die Ungeduld unseres Helden endlich aufzubrechen ist in der Note zu hören.
Gleich zu Beginn von Never Existed hauen die Jungs eine Hookline raus, die dank guter Eingängigkeit dem Lied Ohrwurmcharakter verleiht. Das angezogene Tempo wird gehalten und die Möglichkeiten von stimmgewaltigen Backgroundsängern gut ausgeschöpft. Ein guter, eingängiger Song, der mit stärker vertretenen Synthesizerklängen mehr als alles bisher Gehörte den akustischen Eindruck von leerem Weltraum schafft (Eine Stelle, die dem werten Schreiberling dieser Zeilen besonders zusagt).
Hier hören wir von dem geheimen Wünschen eines Menschen alles hinter sich zu lassen und da draußen neu zu beginnen.
Morning Light Mountain ist toll. Man möge mir diese platte Formulierung verzeihen, aber das trifft es einfach am deutlichsten. Qualitativ bewegt der Song sich auf dem selben Niveau wie bisher, vermag aber dank akustischem Beiwerk in Form eines guten Intro, sowie gut gesetzten Akzenten im Lied zu überzeugen und das Kopfkino anregen.
Auch wenn dadurch das bisher zügige Tempo zumindest gedrosselt wird, klingt das Lied gegen Ende ruhiger aus. Es dieser Eindruck des leeren Raums und dem damit vervorgerufenen Gefühls, mit dem der Song endet, der es mir besonders angtan hat.
Dieser Track ist in seiner Gänze eine runde Sache.
Mit Kepler and 100 000 Stars wird zwar nicht das Tempo, wohl aber die Stimmung etwas gedrückt. Den Rahmen des Liedes bildet ein Riff, welches uns zuerst begegnet und aus dem Lied geleitet.
Das dominierende Instrument sind hier die Drumms, die immer wieder das Tempo anziehen, und nur konstrastiert durch schon die fast depressive Stimmung der Chorusline, besonders betont werden. Wieder solides Handwerk.
Auch inhaltlich das Thema des 'Break out and explore' fortgeführt.
The Silfen Paths ist mit knapp zwölf Minuten nicht nur der mit mit Abstand längste Track dieser Scheibe, sondern untermautert er den Bruch in der Stimmung.
Hier fahren die Zwei alles auf um episch zu wirken. Einem langen, durch eine ruhige Chorusline unterstrichenen Intro folgt ein gutes Spiel mit Gitarren und Synthesizer, in dem sich beide Instrumente im besten Sinne unterstützen.
In der Bridge toben sich Christer und Arild auf ohrenschmeichelde Weise an ihren Gitarren aus, unterlegt von jenen sphärischen Klängen, die charakteristisch für diese Band sind.
Auch die Backgroundsänger mischen hier mit und bilden einen schönen Gegensatz zu der klaren Stimme der Leadsängers.
Schöner Track, der trotz der ungewöhnlichen Länge keine Längen kennt.
Track sieben Run for Your Life nimmt das schnelle Tempo vom Beginn wieder auf.
Wieder solides Handwerk, was in gleichbleibender Qualität ist. Wenn man aber kurz zuvor so nachhaltige Tracks wie Morning Light Mountain oder The Silfen Paths gehört hat, hat dieser Track leider das Nachsehen.
Nicht schecht, aber auch nicht überragend.
Ein fast schon aggressives Intro leitet A Place Above the Air ein und macht Hunger auf mehr. Die fast mechanisch klingenenden Vocals setzen diesen Eindruck zunächst fort um dann in der Chorusline ein wenig zu konventionell zu werden.
Auch die sonst so geschickt gesetzten sphärischen Klänge wirken hier fast plump.
Insgesamt nicht schlecht, aber eben nicht mehr als das.
Mit F.T.L. (Faster than Light) sind wir auch schon am Ende unserer Reise angekommen. Hier gibt es in Punkto Stimmung noch mal einen Bruch, als wäre das Lied kein Ende, sondern der Beginn von etwas Neuem, Großen.
Auch wenn es ruhig anfängt, verbirgt sich hinter dieser Ruhe jede Menge Power. Mit schnellen Riffs und epioschen Lyrics kehren wir musikalisch wie textuell zum Symphonic Metal zurück und das mit viel Erfog.
Das Lied macht Spass und hat die Grenze zum Klischee noch nicht übertreten.
Guter Song, der uns von einem Knall (im wahrsten Sinne des Wortes) von diesem dynamischen Duo Abschied nehmen lässt.
Tracks:
- Burn the Sky [4:22]
- Earthblood [5:05]
- Never Existed [4:12]
- Morning Light Mountain [7:07]
- Kepler and 100 000 Stars [5:06]
- The Silfen Paths [11:57]
- Run for Your Life [3:23]
- A Place Above the Air [4:16]
- F.T.L. [6:46]
Laufzeit: 52:07
Line-Up:
- Christer Andresen (Leadgesang, Gitarre, Bass)
- Arild Aardalen (Synthesizer, Gesang)
Gastmusiker:
- Jørn Holen (Drums)
- Thommie Myhrvold (Gesang)
- Helene Hande Midje (Gesang)
- Kjell Vidar Merkesdal (Gesang)
Fazit:
Meiner bescheidenen Meinung nach ist es eine positive Abwechslung an eine Band zu geraten, die sich um dem Genre treu zu bleiben, einen epischen Tenor gesucht hat und anstatt auf die schon fast klischeehaften Motive wie alte Götter oder alternatives Mittelalter zu kommen, sich ein ein neues Feld erschlossen hat - den Weltraum. Allein dafür mag ich die Jungs schon.
Dass sie auch in der Lage sind dieses Universum klanglich darzustehen und zwar erfolgreich, unterstreicht diesen positiven Eindruck.
Kurzum: Ich hatte viel Spaß an diesem Album, das zwar kleine Schwächen aufweist (im Stil von Jammern auf hohem Niveau), aber mir trotzdem sehr gut gefallen hat.
Ideen und Umsetzung waren überzeugend und die Qualität dieser im wahrsten Sinne des geflügelten Wortes "Heimarbeit ist gut".
Deshalb gibt es vom Hausdrachen auf jeden Fall 5 von 6 Pommesgabeln!