Bewertung 4/6 Pommesgabeln
Genre Symphonic Power Metal
Label NoiseArt Records
Releasedatum 20. Dezember 2013
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Thaurorod - Anteinferno

15. Dezember 2013, 14:03 - review, noiseart-records, thaurorod - geposted von henni

Die Band Thaurorod sagte mir, bevor ich dieses Review schrieb, erstmal nichts. Meine Recherchen ergaben, dass die sechsköpfige Band aus Finnland kommt und ihr Debütalbum Upon Haunted Battlefields bereits 2010 erschien - davor haben sie auch schon 3 EPs veröffentlicht und waren u.a. für niemand Geringeren als Sabaton als Vorband unterwegs und traten auch schon mit Symphony X und Nevermore on Tour auf. Das klingt doch schonmal vielversprechend. Ihre neuste Scheibe, die am 20.12.2013, erscheinen wird, nennt sich Anteinferno, das klingt doch sehr nach Dantes Göttlicher Komödie und genau das wird auch im Titelsong aufgegriffen. Doch dazu später mehr, wenn ihr euch selbst ein akustisches BIld von den sechs Finnen machen möchtet, könnt ihr das auf deren Bandhomepage tun. Das Coverartwork stammt übrigens von Ken Kelly der auch schon für Manowar, Rainbow und Kiss am Zeichenbrett stand.

Auf YouTube könnt ihr euch den Song Heart of the Lion schonmal anhören:

Review:

Die Scheibe beginnt mit einem sehr harmonischen Klavier-Intro, dessen Melodie-Linie von den brachial - aber gekonnt - einsetzenden Gitarren übernommen wird. Diese klampfen über schnellstem Drumgedresche. Das mag ja ganz nett sein, doch mir gefällt es auf Dauer doch nicht so ganz und auch während des Gesangs läuft im Hintergrund diese Einheitsmasse, zwar versuchen Drum-Akzente hier und da die Backgroundmelodie aufzupeppen, doch geht das leider etwas unter, das epische Zwischenspiel gefällt mir hingegen recht gut. Das Gitarrensolo ist zwar schnell, aber für mich gehört zu einem astreinen Solo doch etwas mehr.
Das Outro von Planet X ist wiederum gelungen.

Heart of the Lion beginnt von Anfang an mit eingängigen Lead-Gitarren, deren Melodie vom Sänger im Anschluss übernommen wird, dieser kann sich leider wieder nicht wirklich von der Rhythmus-Gruppe absetzen. Die Riffs im Hintergrund verschwimmen mit den Drums, das Gitarren-Solo beginnt vielversprechend, driftet dann aber leider wieder etwas in Richtung Dragonforce ab, aber wem es gefällt...

Als nächstes folgt Overboard. Knallig aber gut, Gesang und Riff umspielen sich hier schon besser und der Refrain bringt endlich mal die Stimme des Sängers zur Geltung. Das Drumgeknüppel passt und die Bridge mit den Wechseln zwischen Riffs und Schlagzeug-Breaks ist astrein, das Solo wird hier schön in den Vordergrund gerückt, ich weiß nicht genau woran es liegt aber Dieses gefällt mir doch schon besser, auch das zweite Solo/Outro ist cool. Bis jetzt ist dies der beste Song des Albums.

Mit einem Trommelwirbel steigt Far from home ein und nach einem kurzen Gitarren-Intermezzo wird es erstmal etwas ruhiger, der Gesang tritt in den Vordergrund und das Bedürfnis mitzusingen macht sich etwas breit. Doch leider kommt man nicht umher zu bemerken, das das Ganze bis auf kleine Nuancen durch das Lied hinweg sehr ähnlich klingt. Doch dann, was hören meine müden Ohren? Ein Bass-Solo gefolgt von einem Gitarren-Solo, das gefällt mir. Ebenso das Crescendo des Sängers ganz zum Schluss.

Victor klingt von Anfang an nach klassischem Power-Metal und zu Beginn klingt auch der Gesang gut, ansonsten bleibt erstmal alles beim Alten, schnelle Drums, schnelle RIffs, klingt zwar alles nicht schlecht aber eben auch nicht wirklich gut. Das Gitarren-Solo klingt mal erfrischend anders, der Speed und die Variabilität sind ganz nett. Der Outro-Gesang passt eigentlich auch.

Mit ordentlich Krawall beginnt Diablo und ich bekomme endlich eine Kostprobe von den Stärken des Sängers, hier gefällt er mir nämlich echt gut. Die epischen Background-Keys sind super und das clean Gezupfte der Gitarre gepaart mit dem Gesang ist auch nicht schlecht, leider geht der Sänger wieder etwas unter und der Übergang ist leider im Gegensatz zu den Gitarren-Soli nicht so virtuos. Dann wird es ruhig und das ist mit der zweiten Gesangsstimme doch echt wieder was für die Ohren, und auch endlich was für meinen Nacken. Der beginnt nämlich fast von allein sich rhythmisch zu bewegen.

Auch For the Rose to the Grave erfindet das Powermetal-Rad nicht neu, die Bass-Riffs sind ganz nett und im Zusammenspiel mit den Drums sogar noch besser, doch Alles in Allem ist das ganze nichts wirklich Neues. Der Gesang kann sich zum Teil absetzen zum Teil aber leider wieder nicht. Schön finde ich den Wechsel zwischen Solo und For the Rose to the Grave-Gesänge. Das zweite Solo ist mit Sicherheit gut gemacht aber dieses andauernde Speedmetalhochgetöne ist wohl einfach nicht mein Fall. Das Ende gefällt mir dann wieder ausgesprochen gut.

Jetzt der Titelsong Anteinferno: Anfangs Sturm, dann Schritte, dann ein quietschendes Tor, Feuer, ein gar philosophischer Dialog, noch mehr Dialog, noch mehr Feuerprasseln, hin-und-wieder ein Aufstöhnen im Schmerz, ein sanftes Fade-In, einzelne punktierte Riffs. Alles baut sich nach und nach auf, der Übergang zum Epischen klingt richtig gut. Auch der Sänger klingt gut, ebenso die zweite Stimme. Der Song gefällt mir doch schon richtig gut, und endlich mal ein super Gitarrensolo nach meinem Geschmack. Noch mehr Epicness an genau der richtigen Stelle. Auch das zweite Solo ist top und klingt nicht nach 0815, die Riffs im Anschluss sind auch top. Dann noch ein paar Dialogfetzen ein weiteres, diesmal nicht ganz so geiles, Solo, und der Sänger zeigt nochmal sein ganzes Können. Anteinferno klingt mit seinen etwas mehr als10 Minuten doch durch die Bank weg gut, das ist auch mal eine Leistung.

Path beginnt mit mehr Geschwindigkeit als ihm gut tut, da bin ich in Gedanken doch lieber noch beim Vorgänger, der Gesang wird wieder von der Rhythmus-Gruppe brutalst niedergespielt, dabei gibt sich der Sänger richtig Mühe, das Solo ist mir irgendwie wieder zu schnell, doch danach entwickelt sich der Gesang etwas, bis er wieder niedergeknüppelt wird. Jetzt liegt meine Hoffnung beim letzten Song, ob der noch ein paar Pommesgabeln gutmachen kann.

Riders of the Shires beginnt mit etwas Kriegs-Sound und nach einem sehr speedlastigen Übergang entpuppt sich das Ganze doch als recht dufte Nummer, die Drums sind im Vergleich zum Gesang wieder passend, und die epischen Keyboardeinlagen klingen ebenso gut, wie die Riffs im Hintergrund, die Drums unterstützen die Keyboard-Arbeit. Das gefällt mir. Jetzt der Knackpunkt: Das Solo, auch wenn es gegen Ende etwas abdriftet, klingt es doch recht passabel. Der End-Gesang ist echt geil, warum nicht früher so, das Outro an sich ist echt top.

Tracks:

  1. Planet X [4:36]
  2. Heart Of The Lion [3:33]
  3. Overboard [3:57]
  4. Far From Home [3:58]
  5. Victor [3:41]
  6. Marked For Diablo [4:10]
  7. For The Rose To The Grave [4:04]
  8. Anteinferno [10:06]
  9. Path [4:19]
  10. Riders Of The Shires [5:01]

Line-Up:

  • Andi Kravljaca (Vocals)
  • Emil Pohjalainen (Lead guitars)
  • Lasse Nyman (Guitars)
  • Harri Koskela (Keyboards & Piano)
  • Pasi Tanskanen (Bass)
  • Joonas Pykälä-aho (Drums)

Fazit:

Ein Fazit fällt mir hier echt schwer. Auf der einen Seite habe ich Vieles was mir persönlich nicht wirklich gefallen hat - das ist aber sehr subjektiv - doch das der Gesang oft zu leise war und auch sonst die Abstimmung der einzelnen Instrumente nicht so super klang, ist schon ein Malus. Auf der anderen Seite haben wir die Tracks Anteinferno und Overboard die beide definitiv super sind. Für das Gesamtwerk...

... gibt es auf jeden Fall 4 von 6 Pommesgabeln!