Doc hört: Alestorm - Sunset on the Golden Age
3. September 2014, 22:54 - review, napalm-records, alestorm - geposted von DocDesastroWerte Landratten, mit Verspätung präsentiere ich Euch meine Eindrücke zum neuen Album der schottischen Band Alestorm. Tja, da mich mein echtes Leben durchaus zu fesseln vermag, hier nur das, was nach zig-mal Hören in meinen grauen Zellen zwischen meinen Ohren blieb. Das Album sieht erstmal sehr typisch aus. Ein Piratenschiff auf hoher See prangt auf dem Cover und wenn man sich auf der Tracklist mal die Namen der Lieder ansieht, scheint alles in Ordnung zu sein. Ich habe die limitierte Scheibe ergattert, was bedeutet, dass wir uns im Geheimlabor auch auf Songs vom der Rümplugged Bonus-CD erfreuen können.
Wer noch nicht weiß, wo er die Band finden kann, sei mit der Homepage beraten.
Als Hörbeispiel sei das offizielle Video der Band zum Song Drink empfohlen:
Review:
Schauen wir nun mal in die Tracks des Albums rein. Ich habe die limitierte Scheibe, was bedeutet, dass 10 Songs auf dem eigentlichen Album sind und 6 Bonus Tracks auf der Bonus-CD.
Den Anfang macht der Song Walk The Plank. Das ist schon mal ein vielversprechender Titel und total im Einklang mit dem Piraten-Theme. Ja, den Auftakt macht ein lustiges kleines Introstück und dann geht es auch schon hartgesotten weiter. Sehr schnell hämmert sich der Song in meine Ohren, aber mein Hirn will diesen Song eher der Band Swashbuckle zuordnen...was ist denn hier los? Harte Riffs, Doublebass, das Akkordeon fehlt irgendwie und die Stimmung ist irgendwie thrashig. Hmm... klingt zumindest anders. Ich würde gerne sagen, es klingt forsch, aber dazu bin ich zu sehr ein Freund des bisherigen Stils...quo vadis, Alestorm?
Song 2 lautet Drink und ist als Fun-Track konzipiert. Ihr könnt hierzu auch das offizielle Video konsultieren. Ich fasse mal zusammen, sehr guter Track, macht Spaß und kommt live gut. Schon ein Hit.
Folkig startet Magnetic North und umschmeichelt unsere Ohren. In langsam bis mittlerer Geschwindigkeit arbeitet sich der Song durch meine Gehörgänge. Es handelt sich um einen eingängigen, groovigen Track. Nur eines stört mich hier extrem. Hier shoutet wieder jemand in den Song hinein. Das fühlt sich bei dieser Band hier ein wenig fehl am Platze an.
Tack 4 nennt sich 1741 - The Battle for Cartagena und beginnt mit einem 4- oder 8-Bit Intro, das dem Amiga alle Ehre gemacht hätte. Ich habe bei dem Intro so ne Ahnung, wo der Track einzusortieren ist... aber das ist schon soo lange her. Es erwarten uns mehr als 7 Minuten praller Pirate Metal, wie es das Markenzeichen der Band ist. Hit, sage ich!
Mead from Hell startet direkt schnell und beschwingt unter die Kauleiste. Eingängige Melodie, headbangtauglicher Song, was will man mehr? Besingen wir Voodoo-Bier aus der Hölle und erfreuen uns an einem Up-Tempo Track.
Oha, was kommt denn da? Surf's up, sag ich da nur. Surf Squid Warfare heißt es hier und ein wenig disharmonisch reitet der Song über die akustischen Wellen daher. Jagen wir also den Killerkraken auf nem Surfbrett. Auch hier eine eingängige Melodie und hier und da mag man mitgröhlen. Gut gemacht, Welle gemeistert.
Das Tempo reißt nicht ab und rasant geht es weiter mit Quest for Ships. Ein einfach und verständlich strukturierter Track, der in den Ohren angenehm anklingt. Mittendrin im Refrain tritt er uns noch mal so richtig in den Allerwertesten und animiert zum mitrocken und -bangen. Auch dieser Track macht Spaß.
Das Tempo kann man nicht mehr toppen? Doch, geht noch ne Schippe, sag ich euch. Wooden Leg besingt die tragische Geschichte eines armen Kerls, dem die Beine im Gefecht und danach die Arme von einem Ninja (wir wissen ja, die Erzfeinde der Piraten) weggefetzt werden. Einfache Melodie, schneller Rhythmus und fast thrashige Attitüde. Macht Spaß, auch wenn ich sagen würde, ich könnte mir das nicht dauernd geben. Ein wenig wie Rumpelkombo.
Hangover fällt aus der Reihe. Er startet eher rockig und massentauglich, aber das soll dem Song ja keinen Abbruch tun. Wir haben hier einen Track in mittlerem Tempo mit Folkelementen und genug Spaß im Text, da man diese Situation sicherlich schon mal mitmachte. Langsam nickt mein Kopf und Doc sagt, der Song ist voll OK.
Finale... der letzte Song heißt wie die Scheibe Sunset on the Golden Age. Einigermaßen episch beginnt das Schauspiel und besticht durch Stil und Tempiwechsel. Satte 11 Minuten dauert das Schauspiel. Also kein Song fürs Radio, da zu lang, aber dennoch sehr hörbar. Und da endet die Scheibe schon nach 10 Songs und knapp 50 Minuten. Also wir wurden nicht zu kurz unterhalten.
Wer wie ich die limitierte Scheibe ergattern konnte, hat noch eine Bonus-CD mit 6 Tracks unplugged (bzw. "Rümplugged") vor sich. Klingen alle angenehm, sind aber eher wirklicher Folk denn Metal. Aber ne nette Dreingabe.
Tracks:
- Walk the Plank [04:07]
- Drink [03:23]
- Magnetic North [03:47]
- 1741 (The Battle of Cartagena) [07:18]
- Mead from Hell [03:41]
- Surf Squid Warfare [03:59]
- Quest for Ships [04:34]
- Wooden Leg! [02:45]
- Hangover (Taio Cruz Cover) [03:41]
- Sunset on the Golden Age [11:26]
Gesamtspielzeit: 48:41
Bonus-CD:
- Over the Seas (Acoustic) [04:07]
- Nancy the Tavern Wench (Acoustic) [04:53]
- Keelhauled (Acoustic) [03:59]
- The Sunk'n Norwegian (Acoustic) [04:07]
- Shipwrecked (Acoustic) [03:31]
- Questing Upon the Poop Deck (Bonus Track) [03:13]
Gesamtspielzeit: 23:45
Line-Up:
- Dani Evans (Gitarre)
- Elliot "Windrider" (Keyboard)
- Peter Alcorn (Schlagzeug)
- Gareth Murdock (Bass, Gesang)
- Christopher Bowes (Leadgesang, Keytar)
Fazit:
Was soll ich hierzu sagen? Nun, die CD passt gut zu den anderen der Band. Was mich wirklich gestört hat, waren die Growls und Shouts in einigen Tracks. Das ist nicht wirklich Alestorm, wie ich finde. Die Jungs müssen nicht versuchen, nach Swashbuckle zu klingen. Aber sonst haben wir hier eine gute Scheibe vor uns. Sie ist ihr Geld sicherlich wert und ich würde für Fans dieses Genres durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen. Gut gemacht, Alestorm. Und damit...
... gibt es auf jeden Fall 5 von 6 Pommesgabeln!