Bewertung 5/6 Pommesgabeln
Genre Power Metal
Label AFM/Soulfood
Releasedatum 9. November 2012
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BloodBound - In The Name Of Metal

23. November 2012, 18:29 - afm, review, bloodbound - geposted von DocDesastro

Nun guck sich einer mal an, was die Katze von draußen mitbrachte. Nein, keinen toten Vogel, sondern vielmehr einen schrägen. In der Tat weiß man zuerst nicht, was man sich aufgrund des Coverbildes vorstellen sollte. Ein Ledermännlein mit Iro und viel Nieten vor einer mit Grafitti beschmierten Wand...Punk? Ein Blick auf die Band, mal im PC suchen...Corpsepaint, also Black Metal??? Und dann der Titel...In The Name Of Metal. Das macht doch schon mal neugierig. In Docs unendlich tiefem Fundus nutzlosen Detailwissen offenbarte sich alsbald, dass es sich um was ganz anderes handelt. Es ist eine Power-Metal Band aus Schweden, die bereits seit 2004 ihr Unwesen treibt. Wir haben hier das 5. Album der Band vorliegen und sie sind momentan bei AFM unter Vertrag. Der Silberling erschien am 9.11.2012. Insbesondere Hörer, die gerne Bands wie Helloween oder Iron Maiden hören, werden sicherlich auf ihre Kosten kommen.

HIER könnt ihr sie dann offiziell finden.


Review:

In the Naaamee...of...METAAAAAAAAAAL!!! (kraisch!). So tönt es aus den Lautsprechen, nachdem man den Silberling einlegt. Und genau so heißt der erste Track: In The Name Of Metal Ein recht eingängiger Riff und Beat unterstreichen den leicht kratzigen, aber cleanen Gesang von Patrik Johansson, welcher recht eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass seine Stimme durchaus eine respektable Klangbreite besitzt und sich sehr wohl über mehrere Oktaven erstreckt. Der Track besingt eigentlich das, was es für die meisten heißt, Metaller zu sein. Dazu zu stehen und die Moralpredigten der Gutmenschen um sich herum als nichtig stehen zu lassen. Ein sehr schönes Solo rundet das Ganze noch ab. Gelungener Auftakt, würde ich sagen.
Gleich weiter geht es mit When Demons Collide. Auch hier kann man schon sehr schnell erahnen, wohin dieser Track uns führen wird. Ich bin sehr schnell an eine Mischung aus Judas Priest und Hammerfall erinnert worden. Der Refrain taugt eindeutig zum Mitsingen. Riffs und Beats sind komplex genug, um den Track nicht lieblos oder zu simpel konzipiert erscheinen zu lassen, aber auch nicht zu komplex, dass es zu frickelig oder progressiv klingt. Zusätzlich zum Solo haben wir hier einen Chor, der uns einlädt, mitzumachen und "OOOOOOHHHOOOOOHHHOOOO!" zu singen und ein Feuerzeug zum Himmel zu strecken. Live hat dieser Track bestimmt besondere Qualitäten.
Mit Bonebreaker erreichen wir Teil 3 unserer Reise im Namen des Metal. Schneller als die 2 Tracks davor, zeigt die Band, dass eine ganze Menge Energie in ihr steckt. Das Tempo wechselt zwischen Halb-Ballade und zum Mitwippen animierendem Up-Tempo hin und her. Der Refrain ist sicherlich was für Freunde von Edguy und Avantasia. Wer Tobi Sammet mag, der wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Das Keyboard pflegt sich subtil aber wichtig ein und ich glaube, man würde es schon merken, wenn es fehlen würde. Eine sehr gute Balance.
Langsam und bedächtig schreddert es bei Metalheads Unite ins Ohr. Das ist kein Aluminium mehr für die Ohren, sondern wir nähern uns bleischweren Riffs. Hymnenartig aufgebaut fordert der Song in der Tradition von Manowar und anderer Poser dazu auf, sich unter dem Banner des Metal zu vereinen. Ein Männerchor sorgt beim Refrain für den nötigen Pathos. Augenzwinkernd gebe ich zu, dass ich mir diesen Track gerne anhöre. Wobei ich mich frage, wie das Banner des wahren Metal wohl aussehen mag...also ich wäre ja für ein flauschiges Häschen. Unterschätzt NIEMALS flauschige Häschen...
Son Of Babylon dreht die Geschwindigkeit wieder hoch und das Riffing wird auch komplexer. Stakkatoartige Gitarrenparts verleihen dem ganzen Power. Der Song liegt irgendwo zwischen Hard Rock und Power Metal mit Tendenz zum Metal hin. Technisch sauber produzierter Track und hörenswert.
Mr. Darkness...ein neuer Superheld? Mitnichten, sondern Track 6 des bisher sehr spassigen Albums. Die Jungs schaffen es hier, dafür zu sorgen, dass das Album aus einem Guss klingt, aber jeder Song sich doch deutlich von den anderen abhebt. Ein schönes Solo rundet es noch ab. Bis jetzt war nichts dabei, was ich sonderlich kritisieren möchte.
I'm Evil heisst es im nächsten Track. Der Track mutet beim ersten reinhören an ein Stück von Hammerfall an, aber sobald der Gesang ertönt, weiß man, dass man verkehrt liegt. Interessante Tempowechsel brechen das Stück auf, der Refrain ist straight und einprägsam und das Tempo angenehm schnell, ohne hektisch zu werden. Daumen hoch!
Monstermind klingt im Vergleich zu den vorherigen Tracks düsterer und bedrohlicher. Die Vocals passen gut. Der Song ist sauber produziert und klingt angenehm, aber für meine Ohren etwas zu wenig abwechslungsreich und monoton. Aber ich denke, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Er haut mich nicht vom Hocker, aber er ist auch nicht schlecht.
Mit King Of The Fallen Grace geht es dann weiter. Ein schneller Song mit schnellen Drums und Riffs. Der Sänger lässt dem Gitarristen immer wieder ein wenig Raum, um auch mal abseits vom Solo Akzente zu setzen. Im Refrain eher hymnisch oder glorios bietet er eine Spielwiese für die Vocals der Band - hier singen mehr als einer! Gut gemachter Track und ein schönes Solo gibt es obendrein.
Black Devil entführt uns stilistisch eher in die Vergangenheit. Dies ist schwer zu beschreiben, aber vom Bauchgefühl hätte der Song auch gut in die späten 80er bezw. frühen 90er gepasst. Quasi neoklassische Einflüsse. Auch ein sehr hörenswerter Track.
Bounded By Blood stellt den letzten regulären Track dar. Die Band setzt sich zum Abschluß noch ein kleines Denkmal in eigener Sache. Ein wenig erinnert mich dieser Track an "Stone Cold" von Hammerfall, aber das ist Zufall, denke ich. Irgendwann wird man immer an irgendwas erinnert, was ähnlich klingt. Aber nichtsdestotrotz ist dies ebenfalls ein gelungenes Stück.
Als Bonus kann man auf der limitierten Scheibe außerdem den Song Book Of The Dead 2012 ergattern. Dies stellt eine Liveaufnahme dar, wie es scheint und ist ein guter Beweis dafür, dass die Band auch auf der Bühne wirklich was taugt.


Tracks:

  1. In The Name Of Metal (T.Olsson) 4:16
  2. When Demons Collide (T.Olsson) 4:11
  3. Bonebreaker (F.Bergh/T.Olsson) cs 3:05
  4. Metalheads Unite (T.Olsson) 5:00
  5. Son Of Babylon (F.Bergh/T.Olsson) 3:19
  6. Mr. Darkness (T.Olsson) 3:15
  7. I'm Evil (T.Olsson) 3:55
  8. Monstermind (F.Bergh/T.Olsson) 3:34
  9. King Of Fallen Grace (F.Bergh/T.Olsson) 3:19
  10. Black Devil (T.Olsson) 3:47
  11. Bounded By Blood (T.Olsson/P.Johansson) 4:07
  12. Book Of The Dead 2012 (Bonus Track) (T.Olsson) 3:54

Gesamtspielzeit: 45:56 Minuten


Line-Up:

Die Band besteht aus

  • Patrik Johansson - Lead Vocals
  • Tomas Olsson - Lead and rhythm guitars
  • Fredrik Bergh - Keyboards and backing vocals
  • Henrik Olsson - Rhythm guitars
  • Pelle Åkerlind - Drums and percussion
  • Anders Broman - Bass

Fazit:

Dieses Album gehört für mich zu den angenehmen Ereignissen des Jahres und es zu diskutieren und zu hören hat mir viel Freude breitet. Mit Sicherheit wird man in meiner Show etwas davon hören. Es ist ideal für Fans von melodischem Power Metal. Wer also Halloween, Stratovarius oder ähnliches gerne hat, der kommt hier voll auf seine Kosten und wird nicht enttäuscht sein. Doc Desastro sagt, das haben die gut gemacht und daher...

... gibt es auf jeden Fall 5 von 6 Pommesgabeln!