Wacken 2013 - Alles was ihr wissen solltet
2. Juni 2013, 21:44 - festival, wacken, vorbericht - geposted von ThiefMasterWer kennt es nicht - das Wacken Open Air: die eine Woche im Sommer, in der sich ca. 75000 vorwiegend schwarz gekleidete und durchaus wild aussehende Metaller in einem kleinen Kuhdorf in Schleswig-Holstein mit noch nicht mal 2000 Einwohnern ausbreiten.
Dieses Jahr findet das Kultfestival bereits zum 24. Mal statt - man darf schon gespannt sein, was der Veranstalter für das Vierteljahrhundert geplant hat. Aber das hat ja noch ein Jahr Zeit. Schauen wir also, was dieses Jahr ansteht und den gepflegten Wackenjünger interessieren könnte.
Line-Up
Erstmal haben wir hier die gesamte Bandliste für euch - 120 Bands insgesamt.
- 9mm
- Agnostic Front, Alestorm, Alice Cooper, Alpha Tiger, Amorphis, An Apple A Day, Annihilator, Anthrax, Anvil, ASP
- BackJumper, Benighted, Blaas Of Glory, Black Messiah, Blechblos’n, Bob Wayne, Bull-Riff Stampede, Bullet
- Callejon, Candlemass, Chrome Molly, Chronosphere, Comes Vagantes, Coppelius, Corvus Corax Meets Wadokyo, Crematory
- Danzig, Deep Purple, Devil Driver, Dew-Scented, Dezperadoz, Die Apokalyptischen Reiter, Die Kassierer, Doro, Dr. Living Dead, Dunderbeist
- Eat The Gun, Eisbrecher, Emergency Gate, Eskimo Callboy, Evil Invaders
- Faun, Fear Factory, Fejd, Feuerschwanz, Fozzy
- Gnida, GOD The Barbarian Horde, Gojira, Grave Digger
- Haggard, Hardcore Superstar, Harpyie, Hate Squad, Heavens Basement, Hellride, Henry Rollins - Spoken Word
- Ihsahn, Impius Mundi, Industrial City
- Kamikaze Kings, Kärbholz, Kill With Hate, Kryptos
- La Chudra, Lamb of God, Legion Of The Damned, Leprous, Lingua Mortis feat. Rage
- Mambo Kurt, Mandowar, Meshuggah, Motörhead, Mustasch
- Nachtblut, Naglfar, Neaera, Nightwish, Nine Treasures, NullDB
- Ophidian I, Overoth
- Pampatut, Powerwolf, Pretty Maids
- Rabenschrey, Ragnarok, Rammstein, Rebattered, Rotten Souls, Rotten State, Run Liberty Run, Russkaja
- Sabaton, Santiano, Scott Ian - Spoken Word, Secret Sphere, Serum 114, SIC, Skyline, Soilwork, Sonata Arctica, Soulless, Spitfire, Spring Autumn, Stahlmann, Subway To Sally
- Thunder, Trallery, Tristania, Trivium
- Ugly Kid Joe, Uli Jon Roth, Utopium
- Versengold, Victims Of Madness
- W:O:A Firefighters, Whitechapel, WirrWahr
Bei der Menge an Bands können wir unmöglich zu allen etwas schreiben. Müssen wir auch nicht, denn in der Bandliste auf der Wacken-Homepage gibts zu jeder Band einen ausführlichen Infotext.
Aber natürlich gibt es einige Highlights, die definitiv erwähnt werden müssen...
Highlights - Bands
Ganz an der Spitze steht Rammstein. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals treten die NDH-Rocker dort auf. Das sie der absolute Headliner sind, dürfte jedem klar sein. In der vorläufigen Running Order haben sie die True Metal Stage am Donnerstag ganz für sich alleine. Und das ist auch gut so! Wer schonmal auf einem Rammstein-Konzert war weiß, was für eine aufwändige Bühnenshow sie in der Regel bieten - und "gut Ding will Weile haben".
Ebenfalls eine Legende ist Alice Cooper. Das er trotz seines stolzen Alters (65) noch nicht ins Altersheim, sondern auf eine große Bühne gehört, hat er bereits bei seinem Auftritt auf dem W:O:A 2010 bewiesen. Wer in der ersten Reihe steht (oder gar in den Fotograben darf), sollte sich allerdings in Acht nehmen: Man wird dort durchaus mal gerne eingeschäumt. Aber egal wo man steht: Man kann mit einer bombastischen Show rechnen, die sich auch lohnt, wenn man kein Fan von klassischem Hardrock ist.
Motörhead - bei den Briten um Lemmy handelt es sich um Wacken-Stammgäste. Bereits zum siebten Mal spielen sie in Wacken. Genau wie Alice Cooper dürfte sich gerade die ältere Generation freuen, dass die Band wieder nach Wacken kommt.
Doro Pesch sieht man auch so ziemlich auf jedem Wacken. Und sei es nur zusammen mit Skyline (der Band von Wacken-Veranstalter Thomas Jensen) bei der Wacken-Hymne. Dieses Jahr feiert sie auf dem Festival ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum und hat eine besondere "Wacken-Setlist" angekündigt. Man darf gespannt sein!
Klassik hat in Wacken nichts verloren? Denkste! Haggard kommen samt Orchester nach Wacken. Interessanterweise ist die Band auf der Headbanger Stage eingeplant. Ob das nicht etwas eng wird? 2007 war selbst die Party Stage fast zu klein... Ebenfalls in die eher klassische Schiene ist Rage einzuordnen, die mit dem Lingua Mortis-Orchester auftreten. Und weil es gerade so schön ruhig ist, haben Amorphis eine Acoustic-Setlist angekündigt - zumindest für die Hälfte des Konzerts.
Stimmungskanonen aus allen Genres des Metals (und auch aus den nicht so metallischen Genres, die dennoch in Wacken vertreten sind) gibt es ebenfalls. Unter anderem sind das Alestorm mit ihrem True Scottish Pirate Metal, Powerwolf mit Power-Metal-Songs die massiv zum Mitgrölen animieren und die Punk-Band Die Kassierer mit einem Frontmann, der sicherlich wieder seinen schönen Hodensack auf der Bühne präsentiert und zum Nackt-Crowdsurfen einlädt. Russkaja sollte man auch mindestens einmal sehen (letzes Jahr spielten sie an jedem Tag). Der Psycho Traktor klingt mit den insgesamt 8 Megawatt der Wacken-PA (jaja, ein Großteil davon hängt vor den Mainstages) einfach nur episch und die im Kreis rennenden Metaller machen die Stimmung dabei noch besser.
Stages
Das Wackinger Village mit der Wackinger Stage ist der richtige Ort für alle Mittelalter-Fans. Dort spielen Bands wie Feuerschwanz und Versengold auf einer gemütlichen und für Wacken-Verhältnisse eher kleinen Bühne. Die Fressalien-Stände dort sind größtenteils mittelalterlich angehaucht und im gesamten Wackinger-Bereich laufen Wikinger, Ritter und Rollenspieler umher.
Der Bullhead City Circus ist ein Zirkuszelt. Ein verdammt großes Zirkuszelt. Ein verdammt großes Zirkuszelt mit zwei Stages: W.E.T. Stage und Headbanger's Stage. Und noch als Tip an alle, die 2012 nicht in Wacken waren und die W.E.T. Stage als viel zu klein und noch viel wärmer in Erinnerung haben: Das Zelt und die Stages dort sind jetzt um Längen besser und wer immernoch skeptisch ist, kann ja einfach mal, wenn gerade wenig los ist, einen Blick hineinwerfen.
Zusätzlich zu den Bühnen gibt es im Zelt noch einen Wrestling-Ring. Wer also gerade keine Lust auf Metal hat sondern lieber verschwitzten Kerlen beim Kuscheln zusehen möchte, kommt dort auf seine Kosten.
Kommen wir zur Beergarden Stage, der kleinsten Bühne in Wacken. Sie grenzt direkt an den bayerischen Biergarten und wird von Bands wie den W:O:A Firefighters bevölkert, die dort eher nicht-metallische Musik spielen. Trinken kann man zu der Musik aber trotzdem! Da soll nochmal jemand sagen, Metaller seien nicht tolerant...
Die größten Stages im Infield sind die Black Stage und True Metal Stage. Alle Headliner spielen auf einer dieser Bühnen und auch jede andere "große" Band findet man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dort. Es wird jeweils immer nur eine der beiden Bühnen bespielt - auf der anderen wird in der Zwischenzeit umgebaut.
Die Party Stage ist etwas kleiner als die beiden anderen Bühnen und etwas abseits. Die Bands dort spielen parallel zu denen auf den Main-Stages - dementsprechend lohnt es sich dort oftmals, etwas weiter nach vorne zu gehen bzw. sich mittig aufzuhalten um möglichst wenig "Störgeräusche" von den angrenzenden Bühnen zu hören.
Die Namen der Bühnen lassen übrigens nicht auf den Musikstil schließen - oder ich habe etwas verpasst und Rammstein spielt neuerdings True Metal. ;)
Tickets
Es sind gerade mal zwei Monate bis das Festival beginnt. SOLD OUT war es schon im Herbst letzten Jahres und das Festival ist schon seit einigen Jahren immer lange vor Beginn ausverkauft. Wer jetzt noch kein Ticket hat, hat also erstmal ein Problem. Aber hey, Probleme sind dazu da, gelöst zu werden! Im offiziellen Wacken-Forum gibt es eine Tickettauschbörse - also einfach reinschauen und entweder einen Verkäufer kontaktieren oder ein Gesuch posten. Passieren kann euch dabei übrigens nichts: Der Veranstalter tritt als Treuhänder auf und sorgt für einen sicheren und betrugsfreien Ablauf - und verhindert nebenbei auch noch die heutzutage leider übliche Abzocke. Der Ticketpreis ist 150€. Zahlt auf keinen Fall mehr!
Unterkunft
Camping, definitiv Camping! Wer sich in Wacken ein Hotel sucht (mehr dazu später) verpasst einen Großteil der Stimmung, die Wacken ausmacht - neben der Musik auf dem Infield sind die Campgrounds eines der Highlights schlechthin: Viele Camps geben sich Mühe, ein Hingucker zu sein. Das beginnt mit einfachen Fahnen und endet in Bauwägen, auf denen Freibier ausgeschenkt wird. Und selbst wenn in der näheren Umgebung (der Campground ist riesig) nichts so extravagantes zu finden ist - ein größeres Bierzelt mit Bänken und Beschallung hat sicher jemand. Dementsprechend mein Tip: Nachdem das eigene Zelt bzw. Camp aufgebaut ist lohnt es sich, spazieren zu gehen. Insbesondere wenn man alleine auf dem Festival ist oder neue Leute kennenlernen will.
Was gibts auf dem Campground zu beachten?
- Camping ist im Ticketpreis bereits enthalten - ein Ticket ist übrigens für jeden, der auf den Campground will, Pflicht.
- Der offizielle Anreisetag ist Mittwoch, der 31. Juli - ab Mitternacht. Achtet darauf, einige Fressalien und Getränke in Reichweite zu haben - größere Staus sind keine Seltenheit. Gerüchteweise wurde vor einigen Jahren sogar am Straßenrand gegrillt weil es nicht voran ging. ;)
- Sofern ihr am Montag oder Dienstag anreisen wollt, geht das auch. Kostet dann allerdings 10 bzw. 20 Euro extra. Wichtig: Informiert euch unbedingt vorher auf der Website. Je nach Wetter kann es sein dass eine vorzeitige Anreise überhaupt nicht oder erst am Dienstag möglich ist!
- Glasflaschen sind verboten! Schließlich will niemand in eine Glasscherbe treten und sich damit das restliche Festival versauen.
Für alle, die dennoch nicht campen möchten, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, in einem Hotel unterzukommen. Auf der Wacken-Website gibt es eine Liste aller Hotels in der Nähe, von denen aus ihr auch zum Festivalgelände gelangen könnt.
Sonstiges
Sollte der Wetterbericht nicht wirklich gut ausfallen oder sogar direkt schon Starkregen und ähnlich widerliche Aussichten enthalten: Gummistiefel und/oder mindestens ein Paar Ersatzschuhe einpacken. Sollte es nämlich tagelang regnen werden einige Wege - insbesondere die vom Campground zum Infield - massiv verschlammt sein und ihr wollt ja sicherlich nicht das ganze Festival auf dem Campground verbringen...
Aber hoffen wir, dass das Wetter so wie 2008-2011 ist: Warm und mit kleineren Regenschauern, die angenehm erfrischend sind. Aber nicht das Sauwetter, das derzeit in Deutschland herrscht.
Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, könnt ihr euch auch unsere Berichte vom vorletzten Wacken durchlesen oder die Fotos von dort anschauen:
- Tagebuch vom W:O:A 2011
- W:O:A 2011 - Nachbericht: Tagebuch vom Freitag
- W:O:A 2011 - Nachbericht: Tagebuch vom Samstag
Alles was es an Infos zum Festival gibt, findet ihr übrigens auch auf der offiziellen Wacken-Homepage. Natürlich gibts auch eine Facebook-Seite zum Liken und ein Forum, um euch mit anderen Wackengängern und solchen, die es noch werden wollen, auszutauschen.