Knock Out Festival 2011 - Nachbericht
12. Dezember 2011, 01:05 - knockout-festival, nachbericht - geposted von ThiefMasterSonntag Abend, das Knock Out Festival 2011 ist somit vorüber und die meisten Besucher dürften wieder zuhause sein und ihren Rausch ausgeschlafen haben. Für alle, die nicht am Festival teilnehmen konnten, gibt es nun einen kurzen Bericht damit ihr wisst was ihr verpasst habt!
15:45 - der Einlass war seit 15 Minuten geöffnet und man sah bereits von Weitem die wartenden Metaller (und ja, damit sind auch die -innen gemeint!). Praktischerweise wurde nach kurzer Zeit ein weiterer Einlass geöffnet oder die wartende Menge darauf aufmerksam gemacht dass ein weiterer existiert - auf jeden Fall hat sich die Menge schnell verteilt und die Wartezeit hat sich deutlich verkürzt. In der Wartezeit bis zur ersten Band konnte man sich bereits an den Merchständen mit T-Shirts sowohl vom Festival als auch von den einzelnen Bands eindecken und Bier, Brezeln und weitere festivaltypische Fressalien kaufen.
17:00 - Voodoo Circle eröffnen das Knock Out Festival 2011. Zu den 35 Minuten voller solidem Hardrock gibt es eigentlich nicht viel zu sagen; die Menge war noch relativ ruhig was allerdings nicht unbedingt auf die Band sondern eher auf den noch niedrigen Alkoholpegel zurückzuführen ist.
Etwa eine Stunde später trat mit Grave Digger eine Band auf die so ziemlich jeder kennen dürfte, stehen die Jungs um Frontmann Chris Boltendahl doch schon seit über 30 Jahren auf der Bühne. Nach einem Dudelsacksolo - gespielt von einem Skelett - blieb es noch eine Weile schottisch angehaucht. Zum Abschluss ihres mit 45 Minuten doch relativ kurzen Gigs mussten mit Rebellion und Heavy Metal Breakdown zwei absolute Klassiker herhalten. Aber was wäre schon ein Grave Digger-Konzert ohne Rebellion?!
Kurz nach 19 Uhr übernahm mit Stratovarius eine der Power-Metal-Bands der ersten Stunde die Bühne. Leider hatten sie direkt zu Beginn eine schlechte Nachricht: Das Konzert würde das letzte deutsche Konzert mit Drummer Jörg Michael sein; er wird die Band nach der aktuellen Tour aus persönlichen Gründen verlassen. Nichtsdestotrotz war die Stimmung während der 55 Minuten voller Power-Metal einwandfrei und man konnte deutlich sehen, dass die Menge Spaß hatte. Der klare Höhepunkt des Konzerts war Hunting High and Low bei dem so ziemlich jeder mitsingen konnte und das auch hörbar tat.
Gegen 20:30 stürmten DragonForce die Bühne. Neben Klassikern wie Operation Ground and Pound gaben sie auch 2 Songs von ihrem neuen Album (VÖ: 2012) zum Besten. Nach der Heimreise - um nicht zu sagen Last Journey Home - verabschiedeten sich die Briten feurig - es gab zwar weder Pyrotechnik noch brannte die Bühne ab, aber dafür gingen sie Through the Fire and Flames. Während des gesamten Konzerts merkte man nichts davon, dass sie auch gerne als "Studioforce" belächelt werden. Die Stimmung im Saal tobte und Herman Li malträtierte seine Gitarre, wie auch zu erwarten war, mit schnellen Riffs, die sich meiner Meinung nach nicht vor den Studioversionen der jeweiligen Songs verstecken mussten.
Vor den beiden Headlinern fand um 21:45 die Übergabe der beiden Epiphone E-Gitarren statt, die man gewinnen konnte, indem man entweder ein VIP-Ticket besaß oder aber am Gewinnspiel des Heavy Magazins teilgenommen hatte. Nachdem die glücklichen Gewinner (von denen einer bisher noch nichtmal Gitarre spielen kann - jetzt aber einen Grund zum lernen hat) ihre Instrumente entgegen genommen hatten kam der "Dummfrager" (aka Boris Meinzer) auf die Bühne und belustigte das Publikum mit lustigen Fragen der Art "Wie heißt ein bekannter Musiker? Bayern Osbourne, Wessi Osbourne oder Ossi Osbourne".
Comedians auf Metalbühnen kennt man ja schon vom diesjährigen Wacken. Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn er mit seinen Fragen die Umbaupausen zwischen den jeweiligen Bands verkürzt hätte.
Gegen 22 Uhr traten Saxon mit einem Heavy Metal Thunder aus dem Nebel und spielten als Co-Headliner eineinviertel Stunden lang klassischen Heavy Metal. Gerade das ältere Publikum hatte dabei seinen Spaß und ging entsprechend ab. Ein "BUH!" meinerseits geht allerdings an den Tontechniker, der die Regler dort deutlich weiter aufgedreht hatte, als bei den übrigen Bands. Der Auftritt war allerdings top - das war bei einer Band, die u.a. schonmal Headliner auf dem Wacken Open Air war, aber auch zu erwarten.
Um 23:45 war es dann soweit: Der Headliner Blind Guardian war an der Reihe. Direkt zu Beginn machten sie einen Abstecher nach Mittelerde, um danach durch die Bandgeschichte zu reisen und mit der Zeit auch das Tempo anzuziehen. Natürlich durften auch Songs wie Valhalla nicht fehlen und zu guter Letzt beendeten sie das Knock Out Festival mit einem Dreierpack, bestehend aus den beiden Teilen des Bard's Song (In the Forest und The Hobbit) und Mirror Mirror.
In insgesamt 90 Minuten machte die Band um Hansi Kürsch ihrer Position als Headliner alle Ehre und trotz der späten Stunde sang die gesamte Halle den einen oder anderen Song lautstark mit.
Mein Fazit:
Das vierte (bzw. für mich persönlich dritte) Knock Out Festival war wie auch in den vorherigen Jahren ein eher kleines Festival, was aber weder der Qualität, noch der Stimmung geschadet hat. Verglichen mit 2008 waren es zwar weniger Bands der Kategorie "schon deshalb gehe ich hin", aber die Geschmäcker sind verschieden und es wäre ja auch schade, wenn nur eine einzige Stilrichtung abgedeckt würde. Aber dennoch bin ich froh, dass das Festival bisher frei von Metalcore geblieben ist und hoffe für die Zukunft, dass dem so bleibt.
Kurz gesagt: Ein tolles Festival mit guter Musik direkt vor der Haustür. Ich werde beim nächsten Mal - also hoffentlich 2013 - auf jeden Fall wieder dabei sein!
Fotos vom Festival folgen die Tage - wir werden dazu noch eine gesonderte News veröffentlichen.