So war Wacken 2016
11. August 2016, 20:48 - festival, nachbericht, wacken - geposted von ThiefMasterNun ist das diesjährige Wacken auch schon wieder Geschichte - und wer selbst vor Ort war wird evtl. gerade auf der Suche nach neuen, nicht schlammversuchten, Schuhen sein sofern er keine Gummistiefel dabei hatte. Man kann es schon erraten: Wie im letzten Jahr war es auch dieses Jahr wieder eine ziemliche Schlammhölle. Aber wie heißt es so schön? Rain or Shine! Nächstes Jahr darf es mal wieder shine geben!
Unabhängig vom Wetter war die Stimmung aber wie erwartet gut - genau das was man in Wacken erwartet: Geile Musik, coole Leute und auch auf den Campgrounds gab es jeden Tag Metalparty!
Für uns hieß es dieses Jahr am Mittwoch erstmal ausschlafen nachdem wir früh morgens auf dem Campground angekommen waren. Gegen Mittag ging es dann gemütlich mit den Wasteland Warriors los. Metal lief da zwar noch keiner, aber Endzeit- und Cosplayfans kamen da definitiv auf ihre Kosten. Da kommt doch direkt Conventionfeeling auf! Aber letztendlich geht man immernoch wegen der Bands nach Wacken und so ging es weiter zur direkt daneben angesiedelten Wackinger Stage auf der Knasterbart mit ihrem Gossenfolkrock einheizten. Mittelalterlich angehaucht ging es auch weiter - das Infield und die großen Stages waren ja sowieso noch geschlossen. Aber mit Versengold und den Pulveraffen war die Stimmung auch auf der kleinen Wackingerbühne top. Zum Abschluss des Tages war dann noch Eric Fish & Friends angesagt - der Subway To Sally Frontmann ist auch solo durchaus hörenswert.
Es gibt eine Band die eigentlich jedes Jahr in Wacken spielt und quasi eine der Gründungsbands des Festivals ist - die Rede ist von Skyline. Dieses Jahr haben wir sie dann sogar auch einmal live angeschaut und fotografiert statt uns sonstwo auf dem Gelände rumzutreiben und die allgemeine Festivalstimmung fotografisch festzuhalten). Danach haben wir uns erstmal wieder in Richtung der Wackinger zurückgezogen - Vogelfrey spielten - und etwas Geld bei den (wie immer sehr guten) Wackinger-Fressbuden ausgegeben. Im Infield war später dann noch Foreigner angesagt bevor es zu der ziemlich coolen Wasteland Stage ging auf der Monstagon spielten und Geld regnen ließen. Den Abschluss des Abends machten - parallel zu Iron Maiden - Feuerschwanz, bei denen man sich im Gegensatz zum Infield sogar ein wenig vor dem Regen schützen konnte den Iron Maiden anscheinend gerade beschworen hatten (und da sag mal jemand Metaller beschwören nur den Teufel ;)
Am Freitag war dann auch mal Zeit, die Party Stage zu besuchen. Los ging es mit Orden Ogan, die das zweifelhafte Glück hatten, bei Starkregen spielen zu dürfen. Aber das Publikum ließ sich davon nicht beeindrucken und feierte dennoch mit, ganz so wie man es beim Namen der Bühne auch erwarten darf. Für unseren Fotografen war das Konzert nicht nur musikalisch ein Highlight - er durfte zur Band auf die Bühne um auch mal Fotos aus anderen Perspektiven schießen zu können und natürlich das begehrte Abschlussfoto mit der Wacken-Crowd im Hintergrund zu machen. Ganz nebenbei blieb man da übrigens trocken... ;)
Zum Ende des Orden-Ogan-Konzerts fand auch der Regel ein Ende, sodass außer frischer Matsche kaum noch etwas vom Unwetter zu merken war. Wenig später brachten dann auch schon Equilibrium die Crowd vor der Party Stage zum toben. Wie sagte der Tonmensch von Equilibrium mal so schön? Partymetal zum abfeiern. Später ging es dann nochmal zur Party Stage, diesmal mit den "Werner-Rockern" von Torfrock. Auch so eine Band die man regelmäßig in Wacken findet - aber was wäre ein Festival in Norddeutschland auch ohne Torfrock?! Apropos Rock, auch eigentlich eher mittelalterliche Bands können gut rocken - Mr. Hurley und die Pulveraffen hatten freitags eine Rockshow mit E-Gitarren und einem richtigen Schlagzeug. Nur die Securities konnten einem fast leid tun, wurden doch Crowdsurfer in Massen Richtung Bühne getragen - und teilweise sogar Parkbänke oder alte Reifen. Aber hey, evtl wollte auch die Parkbank einmal abfeiern statt sich immer nur verschwitzte Hintern anzutun! Den Abschluss des Abends machte für uns ein absoluter Klassiker: Blind Guardian. Wenn man Power Metal mag ist sind sie eine Band die man einfach sehen muss!
Samstag - das Ende des diesjährigen Wackens naht. Aber bevor es so weit ist gibt es nochmal Metal auf die Ohren. Böse Zungen sagen ja dass Dragonforce live nichts taugen würden ("Studioforce")... Aber ihre Wackenshow war definitiv hörenswert und ein Special Guest war auch mit dabei. Also am besten selbst schauen ob einem eine Band live zusagt oder nicht. Beim Abstecher zum Pressezelt wurden wir angenehm überrascht - spielten doch Blaas of Glory ein kleines Konzert direkt vor dem Zelt. Bei sowas kommt doch direkt VIP-Feeling auf! Und den schlammigen Weg zur Beergarden State erspart es einem auch noch! Aber zurück zu den richtigen Bühnen. Symphonic-Metal-Freunde kamen bei Therion auf ihre Kosten und im Anschluss machte man sich am besten auf den Weg zur Bullhead City um Gloryhammer zu sehen. Den Abschluss für uns machten Steel Panther. Glam/Hair Metal und nackte Brüste sowohl auf der Bühne als auch in der Crowd. Wer weiß was während und nach dieser Show so alles passiert ist... ;)
Damit ist Wacken leider auch schon wieder vorbei; kommen wir also zum Fazit: Matsche nervt, Metal ist geil, Wacken ist geil - und wenn der Schreiber dieses Artikels Biertrinker wäre, stünde vermutlich noch "Bier schmeckt kalt am besten" o.ä. dahinter. Spaß beiseite - viel mehr kann man eigentlich nicht sagen. Wacken ist einfach Wacken, man muss es selbst erlebt haben und es lohnt sich definitiv hinzufahren. Nach 27 Jahren weiß der Veranstalter worauf es bei einem guten Festival ankommt und das merkt man auch - das Chaos und die teils massiven kurzfristigen Änderungen in der Running Order, die man auf manchen Festivals erlebt sind in Wacken in Unding - man bekommt einfach ein solides, gut organisiertes Festival geboten.
Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein!
Alle Fotos findet ihr übrigens sowohl in unserer Galerie als auch bei unserem Fotografen.