Bewertung 5.5/6 Pommesgabeln
Genre Power Metal
Label NoiseArt Records
Releasedatum 20. März 2015
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Doc hört: Majesty - Generation Steel

2. April 2015, 20:09 - review, noiseart-records, majesty - geposted von DocDesastro

Cheffe sagt, ich soll Euch hier mit einem knackigen Spruch begrüßen, also tu ich das dann auch brav. Knack-knack

Ebenso knackig präsentiert sich hier das neueste Werk der fünf Metalheadz aus Lauen (nicht verwechseln mit Majesty aus Berlin!). Für alle, die sie noch nicht kennen, erwartet uns hier Heavy- bzw. Power-Metal im Geiste des Genre-Vorreiters Manowar. 1998 war es, als sie Ihre Demo-Tapes einreichten und siehe da, heute, 17 Jahre später, machen sie immer noch Musik. Zwischenzeitlich, 2008, haben sie zum Label von Ihm,-dessen-Name-nach-kalorienhaltiger-Würzsoße-klingt, nämlich Magic Circle Records gewechselt und benannten sich in MetalForce um. 2011 wechselten sie erneut zu NoiseArt Records und sind seitdem wieder als Majesty unterwegs.

Das Album ist als CD, als limitiertes 2CD Digipack und als limitierte 12"-Vinyl erhältlich.

Ich persönlich freue mich, wieder etwas von ihnen auf dem Tisch zu haben. 2013 hatte ich bereits das Vergnügen, die Scheibe Banners High zu sichten und habe die Band ebenso schon live in Köln als Support-Act von Powerwolf erlebt. Stimmung kommt definitiv auf. Ihre Homepage verweist auf ein offizielles Video zum Song Hawks will Fly, für den Fall, dass ihr nun neugierig geworden seid und mal Probe hören wollt. Live-Fotos von der aktuellen Tour könnt ihr in unserer Galerie finden.

Gehen wir aber nun in medias res.


Review:

Track 1 - Hawks will fly
Diesen Song könnt Ihr bequem über die offizielle Homepage erreichen, daher halte ich mich hier kurz. Die Rezeptur enthält Chor, eingängige Riffs und genug Vokabeln für mehrere Runden True-Metal Bullshit-Bingo in nur einem Lied. Also definitiv etwas für Anhänger des "wahren Metal". Handwerklich einwandfrei produziert und wirklich meine Nackenmuskulatur anregend ein gelungener Auftakt, der Lust macht auf mehr (Bier? Jungfrauen? MEHR Jungfrauen? Schwerter? Drachen? Habe ich Jungfrauen erwähnt?)

Track 2 - Generation Steel
Etwas verzerrt und abgehackt startet der Song, geht aber sehr schnell in klassische Bahnen über. Der Bass marschiert fröhlich im Hintergrund, die Melodie ist eingängig und die Song-Struktur klar erkennbar und klassisch. Dazu steuert der Chor noch "Woo-hoo-hoo" hinzu um das ganze geschmacklich abzurunden. Würde es ein Universalgewürz für true Songs geben, stellte ich mir eine kleine gelbe Streudose vor, wo rot auf gelb die Worte Epic trueness prangen würden und beim Öffnen würde genau dieser Chorgesang entweichen. Quasi musikalischer Hefe-Extrakt, womit es auch wirklich allen schmeckt. Man feiert sich mit Augenzwinkern selbst. Live wird dieser Song wahrscheinlich Fan-Chöre entfesseln.

Track 3 - Circle of Rage
Dieser Song startet um einiges schneller als seine Vorgänger und treibt seine Hörer ziemlich fett an. Der Drummer legt sich ins Zeug und die Band präsentiert uns ein wohlschmeckendes Klangsüppchen, welches uns wohlig durch die Gehörgänge fegt. Ein tolles Solo rundet dann Alles ab. Seltsamerweise blieben vor allem die Worte Infidels, Justice und Rage in den Ohren hängen. Subversive Botschaften etwa?
Jedenfalls ein tolles Lied.

Track 4 - Shout at the World
Ui! Seicht und Piano lastig beginnt es. Erwartet uns hier eine langsame Ballade, mit derer man in Moll gefallener Recken huldigt? Nö, geht schnell wieder in gewohnte Bahnen über, wobei der Chor sakrale Atmosphäre hinzusteuert. Thematisch setzt man sich allerdings sehr wohl mit Erlösung aus bisher tumbem Leben auseinander. Naja, balladesk im besten Falle. Solides Stück, haut mich aber auch nicht so vom Hocker wie Track 3.

Track 5 - Damnation Hero
Dieser Song startet bombastisch. Schnelle Riffs, treibendes Schlagzeug und sakrale Chöre erschaffen schnell eine tolle Atmosphäre. Ein tolles Stück, was unsere Laune hebt. Abwechslungsreich, episch und true. Ein Highlight der Scheibe.

Track 6 - Children of the Dark
Treffend beginnt der Track mit Kinder-Chor und Piano-Begleitung. Aber dies ist nur Intro-Vorgeplänkel und der Song setzt wieder dynamisch schnell ein und verbreitet Power und Epicness. Der Bass steuert hier einiges zur Melodie bei. Der Refrain ist simpel genug, um auf Konzerten gute Stimmung zu verbreiten und zum Mitsingen zu animieren. Ein wirklich überzeugendes Stück und als Sahnehäubchen gibt es noch ein tolles Gitarren-Solo, gefolgt vom Chor der dem Song das Label Awesome verleiht.

Track 7 - The Last Reward
Jetzt muss sie aber kommen, die Quoten-Ballade eines True-Metal-Albums! Und ja, das mutet hier direkt auch so an. Seichte, tragende Melodie. Langsame Drums und wehklagender Gesang. O.k., die Mischung stimmt. Sortieren wir es mal in die gleiche Schublade wie Songs á la Heart of Steel oder Always will be. Für meinen persönlichen Geschmack alles gute Stücke mit einem Nachteil: Ich kann sie nur ab und an hören, sonst beginnen sie mich tierisch zu nerven. Technisch gesehen ist dieses Lied einwandfrei.

Track 8 - Knights of the Empire
Dafür schreddert sich der folgende Song munter durch die Gehörgänge. Der Motor läuft wie geschmiert und es präsentiert sich ein kraftvolles Stück. Auch hier merkt man, dass die Band ein eingespieltes Team ist. Bislang muss ich Majesty beglückwünschen. Die Mischung ist hier wiederum konservativ, aber was will man damit falsch machen? Nix! Denke ich auch.

Track 9 - Rulers of the World
Ein wenig grooviger startet der Song. Mittlere Geschwindigkeit würde ich sagen. Mit eingängiger Grund-Melodie, sauberen Drums. Ehrlich gesagt: SOLCHE Songs vermisse ich bei Manowar heutzutage. Das klingt frisch, ohne das Rad neu zu erfinden. Definitiv scoren Majesty hier bei mir Sympathie-Punkte. Egal was kommt, das Album hat mich jetzt schon als "gut" überzeugt.

Track 10 - War for Metal
Runden wir das ganze noch ab und hören in den letzen Song rein. Sakral startet der Song. Das schreit nach Trueness. Ein Song, der gut zum Ausmarsch passt und alle Tugenden des Metal besingt. Schärft also eure Schwerter, es geht in die Schlacht gegen doofe Musik auf allen Kanälen. Ein episches Fanal zum Schluss. Bravo.


Tracks:

  1. Hawks Will Fly [05:13]
  2. Generation Steel 04:51]
  3. Circle of Rage [04:22]
  4. Shout at the World [05:32]
  5. Damnation Hero [04:27]
  6. Children of the Dark [05:48]
  7. The Last Reward [06:18]
  8. Knights of the Empire [04:33]
  9. Rulers of the World [05:09]
  10. War for Metal [05:31]

Gesamtspielzeit: 51:44


Line-Up:

  • Alex Voß (Bass)
  • Tarek "Metal Son" Maghary (Gitarre, Gesang, Keyboard)
  • Jan Raddatz (Schlagzeug)
  • Tristan Visser (Gitarre)
  • Robin Hadamovsky (Gitarre)

Fazit:

Ich habe mich sehr über das Erscheinen dieser Scheibe gefreut. Sowas kann ich immer gut gebrauchen, um meine Plattensammlung zu verstärken und wir werden definitiv noch Einiges davon in meiner Show hören. Die Band hat gezeigt, dass sie eine gute Scheibe produzieren kann und legt die Messlatte ganz hoch. Ich kann für Fans des Genres definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen. Ich würde der Scheibe nicht den Status für legendäre Alben zuweisen wollen, aber nah dran sind sie auf jeden Fall und daher...

... gibt es auf jeden Fall 5,5 von 6 Pommesgabeln!